Fähre und Harbour Bridge am Circular Quay
Nach einem längeren Spaziergang die Pitt Street entlang landete ich am Circular Quay. Die Harbour Bridge lugte schon einige Zeit durch die Skyscraperschluchten. Ich war so aufgeregt, als würde ich nach monatelangem Treiben in einer Nussschale endlich Land entdecken.
Das Erste, was ich von der Sydney Opera entdeckte
Das Treiben am Circular Quay war überwältigend. Menschen über Menschen. Aufgewirbeltes Durcheinanderschnattern verschiedener Sprachen, Kopftücher, russisch?, Hupen grün gestrichener Fähren, Hot-Dog-Dünste, laute Bassdrum aus riesigen Verstärkern, was einen beinahe die halbnackten Aborigines übersehen ließ, die dazu ein ziemlich monotones Didgeridoo spielten.
Aborigine mit Didgeridoo
Ich brauchte eine Pizza oder sonstwas stark sättigendes. Auf keinen Fall Fish and Chips. Bei der Hitze sahen die von Vietnamesen angebotenen Snacks alle gleich tranig aus. Ich verzichtete. Auch erlaubte ich mir nicht, mich an einen Tisch der Straßenrestaurants zu setzen, die sich hier nur so aneinander reihten, bevor ich nicht vor der Oper stand.
Ich versuchte abzukürzen, indem ich eine steile Treppe zwischen den Restaurants erklomm, die sich aufführte, als würde sie geradewegs an einem nepalesischem Felsenkloster enden.
In Wahrheit landete ich in der die Macquarie Street und dann im Botanischen Garten. Jedenfalls war es genauso grün und das Government House winkte mir durch eine Umzäunung. Links von mir die Harbour Bridge, die sich auch von hier oben aus nicht schlecht machte.
Und dann sah ich sie. Sie war sehr schön, sehr anmutig. Glänzende Muschelschalen. Davor mächtig viel grün. Und zwischen uns ein Zaun. Aber von hier aus hatte man einen herrlichen Blick. Ich war der Zuschauer einer unglaublichen Szenerie.
Ich war wirklich hier. Und hinter mir staksten Ibise! Die Leute, die im Gras lagen, eine Flasche VB (Victoria Bitter) neben sich stehend, fanden das offenbar normal.
OK, ich musste vor den Zaun. Ich musste zu ihr. Aus dem Schatten stolperte ich in eine derartige Sonne, die durch keine Stratosphäre aufgehalten worden zu sein schien und die auf hellen Beton trifft. Ich umrundete die Opera gegen den Urzeigersinn und damit gegen die paar anderen Touristen. Ab und zu wurde ich mir meines offenen Mundes peinlich bewusst und dann musste ich grinsen. Ich war dermaßen glücklich. Und das würde sich die nächsten Wochen nicht ändern...
Ich war vom 17.05. bis 14.06.2009 in Sydney. Dort habe ich einen 4wöchigen Sprachkurs am Embassy besucht, in der Unilodge gewohnt und mich im Sturm von der Stadt, der Schule und den Menschen erobern lassen. Wie das passieren konnte erzählt das Label Sydney auf diesem Blog.