Wie schon gesagt, sind die Australier furchtbar nett. Da ich ebenso nett sein wollte, weil ich fand, nichts anderes haben die Australier verdient, bereitete mir eins regelrecht Kopfzerbrechen. Kein Reisebegleiter, Wörterbuch oder City Guide konnte mir zufriedenstellend ausführen, wie in Dreiteufelsnamen ich auf die ständige Frage „Hi, How are you?“ adäquat reagieren sollte.
In der Sprachschule fand ich das noch einfach, wenn mir der freundliche Aborigine likeness fröhlich ein „Good morning, howaya!“ entgegenträllerte, obwohl ich wieder mal zu spät war und meine Study Card nicht auf Anhieb vorzeigen konnte. Ich stammelte “I’m fine. Sorry… Thank you. …Seeya” und rannte die Flure entlang, während ich die Ohrstöpsel wegpackte und einen letzten besorgten Blick auf die Handyuhr riskierte.
Schwieriger fand ich es im Supermarkt, wenn die Kassiererin in warmer Herzlichkeit fragte „Hello, how are you doing?“, während sie anfing, meine Habseeligkeiten über den Scanner zu schieben. Ich hätte gern ausgeholt und am liebsten gleich übers Wetter geplaudert und mein Mitleid darüber verkündet, dass sie hier drinnen gefangen war. Ich wollte sie aber in ihrer Konzentration nicht stören und dachte, es ist bestimmt nur so eine Höflichkeitsfloskel. Sie konnte sich ja unmöglich die wahrheitsgemäßen Antworten von tausenden ihrer Kunden anhören wollen. Also antwortete ich anfangs gar nicht oder sagte einfach nur „thank you“, wobei sie sich dann aussuchen konnte wofür.
Auflösung folgt...
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