Sensibilisiert durch die Krokrodils-Geschichten, inklusive meiner eigenen, sorgte ich mich (verständlicherweise) sehr um ein paar Leute, die ich an meinem letzten Tag in Cairns beobachtete (s. Foto).
Ich hatte gehört, dass eine grünliche Farbe der Flüsse genauso ein Indiz auf Krokohabitate ist, wie Mangrovenhaine, die bis ans Wasser reichen. Nun, hier am Ende der Prommenade von Cairns, die ihrerseits ein Naturschutzgebiet umschmiegte, waren Mangrovenhain, seichtes Wasser und ein paar Leute, die in der hereinwogenden Abenddämmerung baren Fußes und dazugehöriger Waden ins Meer stapften. Obwohl es sich offensichtlich um Einheimische handelte und ihnen der Ort und ihr Handeln vertraut zu sein schienen, eilte ich zu ihrer spontanen Rettung herbei.
Sie erinnerten mich ein wenig an Zigeuner. Um ehrlich zu sein, wurde ich schon von Weitem zu ihnen gelockt. Sie ließen mit einem ganzen Schwung Kinder Drachen steigen. Es war ein Bild voll Harmonie und ausgelassenem Hiersein.
Großvater und Großmutter friemelten unterdessen in Eimern und an Netzen herum. Dann staksten zwei Männer und eine Frau mit hochgekrempelten Hosen, ein langes Netz zwischen sich ausbreitend, ins Wasser. Das zerrten sie dann gemächlich durch den Ozean.
Ein junger Kerl gesellte sich zu mir. Auch er nestelte an irgendwas herum und fing mit den üblichen drei Fragen ein Gespräch an (Woher kommst du? Wie lang bist du schon hier? Wie lang bleibst du?). Ohne ausschweifend darauf einzugehen, frug ich, ob die Leute wohl wüssten, was sie da tun. Das Mangrovendickicht hinter ihnen war inzwischen zu einem undurchdringlichen Ort der Finsternis geworden, obwohl es am Strand noch dunkelflanelllila strahlte. Da lächelte der Kerl. Es sei alles in Ordnung. Ich ließ nicht locker und klärte ihn auf, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass in den Mangroven Krokodile lebten. Ausgelassen erzählte er, dass dort tatsächlich eins lebt. Sie hätten es schon viele Male gesehen. Warum es gerade jetzt keinen Hunger hätte und woher sie das wussten, kapierte ich nicht.
Als die Leute wieder aus dem Wasser waren, anfingen das Netz zu reinigen und die Kinder sich einen Spaß daraus machten, sich gegenseitig mit den Krebsen zu erschrecken, die inzwischen die Eimer füllten, machte ich mich einigermaßen vergnügt aus dem Staub.
Dies ist ein Teil meines Berichtes von Cairns/ Australia. Ich hielt mich dort vom 14. bis 20. Juni 2009 auf, um den tropischen Norden (Millaa Millaa Tour und Scenic Skyrail und Railway Tour in den Atherton Tablelands, Cape Tribulation und Great Barrier Reef) ein wenig zu erkunden. Ich bin von Sydney aus geflogen, in dem ich vier Wochen eine Sprachschule besucht und eine ganze Menge erlebt habe.
1 comment:
Diese Touris - ham halt von nüscht ne Ahnung!
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