Ich denke, sich an das Gute zu erinnern, das man bereits hat, hat gut getan. Ich möchte das (im Stillen) fortsetzen. Mir fällt es noch immer nicht leicht, morgens einen Gedanken zu finden, der einen froh und dankbar macht. Es ist nach wie vor ein Akt. Eben keine leichte Übung. Solange es schwerfällt, will ich es üben.
Um die Fähigkeit, mehr Freude empfinden zu können, weiter auszubauen, schlage ich eine weitere Übung vor. Es geht darum, Akzeptanz den Dingen gegenüber zu üben, die bereits sind. Ich meine, wenn die Situation einmal da ist, könnte man es sich zur Gewohnheit machen, diese Tatsache zu akzeptieren. Ich meine damit nicht, dass man den Versuch aufgeben soll, die Situation zu ändern. Ich behaupte nur, dass man an der revolutionären Auffassung arbeiten kann, dass das Leben kein Kampf ist. Ich habe festgestellt, dass in meinem Leben sehr viel passiert und Entwicklung erkennbar ist, obwohl ich keine Lust habe, an den täglichen Wettkämpfen teilzunehmen (und ich es selten tue).
In einem Buch über die Urvölker Australiens habe ich mal gelesen, dass sie nicht begreifen können, wie die Weißen an ihren Spielen Spaß haben. Warum muss dabei immer jemand verlieren? Ich ahne, dass man ein ganz anderes Leben führen könnte, wenn man nicht alles als Angriff u. Verteidigung, gut u. schlecht, Gewinner u. Verlierer, Besitz u. Verlust auffassen würde. Gerade unser sauberes, materiell abgesichertes, sicheres Leben könnte einem Entdeckungsprozess gleichen, wenn wir an dem Kampf, der in unserem Kopf stattfindet und auf ständigem Beurteilen basiert, nicht mehr teilnehmen. Ich probiere das jetzt eine Zeitlang aus, einfach weil ich das andere bereits kenne:
So, den 17.07.2011: Ich höre augenblicklich auf, mich zu fragen, ob ich gut genug bin oder ob etwas gut gehen wird. Ab jetzt frage ich mich, ob ich daran Freude habe. Wenn ich keine Freude habe, versuche ich entweder meine schlechte Meinung darüber zu ändern oder die Situation für den jetzigen Moment zu akzeptieren und sie aus dieser Akzeptanz heraus zu verändern. Eine dritte Möglichkeit ist einfach damit aufzuhören, sich mit etwas zu befassen, dass keine Freude bringt.
(Möglicherweise entgeht mir die Freude am tun, weil ich mir die ganze Zeit Sorgen mache über das Urteil anderer das Ergebnis betreffend. Würde ich das Ergebnis nicht automatisch verbessern, wenn ich mich voll und ganz auf das momentane Tun konzentrieren würde und nicht auf das "Später" und das "Möglicherweise"? Verderbe ich mir nicht meine Freude am Tun, durch dass sich sorgen, um eine Zukunft, die nur in meiner Vorstellung exsistiert? Was wird das für eine Zukunft sein, deren Weg von Sorge, Furcht, schlechter Meinung und Laune zusammengesetzt ist?)
trial of translation:
Another exercise could be about accepting things that already are. If the situation is even there, you could make it to your new habit to accept this fact. I do not mean that one should give up trying to change a situation. I claim only that we can work with the revolutionary concept that life is not a fight.
In a book about the indigenous people of Australia I've read that they can not understand how the Whites can enjoy their games. Why must always someone lose? I suspect that one could live a different life, if not everything would seems to be attack and defense, good and bad, winners and losers or property and loss. Especially our clean, material safeguarded, secure life could be like a discovery process, when we participate in the fight no longer, which takes place only in our heads and is based on continuous judgment. I'll give it a trial for a while, simply because I already know the other:
So, the 07/17/2011: I'm going to stop asking me if I'm good enough or if something will go well. From now on, I wonder if it gives me pleasure. If I have no joy, I either try to change my bad opinion about it or I accept the situation for the present moment and change it from this acceptance. A third possibility is simply to stop trying to deal with something that brings no pleasure.
(Maybe I miss the joy in what I’m doing, because I'm worried about the verdict of the others all the time. Wouldn’t I improve the results, if I’m fully concentrated on the current action and not on the ‘Later ‘and ‘Maybe’? Do I not ruin my joy in what I’m doing through worries about my future that only exist in my imagination? What future can that be, whose path is composed of worry, fear, bad opinion and annoyance?)