Högfeldtsituationen

Es gibt einige Dinge, die mir ein ständiger Begleiter sind. Beispielsweise sind mir die humuristischen Darstellungen der Högfeldtfiguren von Robert Högfeldt in Fleisch und Blut übergangen, weil mir "Das große Högfeldtbuch" seit frühester Kindheit vertraut ist. Meine Uroma schenkte es einst ihrer 15jährigen Tochter. Im richtigen Leben erinnern mich doch recht häufig gewisse Züge menschlicher Daseinsformen an die überspitzten Bilder. Ebenso autentisch bildete Spitzweg das Menschenwesen ab. Deshalb ist dieser Mann ein Spitzwegmensch.

Wiesenbalkon

Im beschaulichen Weltdorf Weimar kann man einfach mal so in der Schillerstraße sitzen. Ein Joghurtnutellaeis auf der Hand und irgendein Gefiedel im Ohr, das garantiert von irgendwoher erklingt, Wolkenlöcher in den Himmel kucken. Dabei kann man Sommerwiesen auf Balkons entdecken. Unbedingt abkucken!

Das große Fressen

Gestern durfte ich einer für mich ganz ungewöhnlichen Veranstaltung beiwohnen. Da haben 7 Sterneköche in Neuhaus am Rennweg mitten im Thüringer Wald ein 7-Gängemenü gezaubert. Alles in allem war es halb so dekadent, wie man meinen mag. Bis auf den Rotebeetelolli war alles ausgesprochen lecker und ich weiß jetzt, dass die Fichte im Thüringer Wald erfunden wurde, man Studentenblumen und Nelken essen kann und es Leute gibt, die Forstmeister heißen und die Tannenzapfen, bevor sie aussamen, von den Bäumen holen. Sonst würden Waldspaziergänger wie du und ich niemals einen Tannenzapfen in seiner Gänze und Vollkommenheit vom Waldboden auflesen können, weil der eigentlich nie so auf natürlichem Wege unten ankommt.

Gärtnerin aus Liebe

[Quelle: www.aov.mleo.net]

Im Innenhof der Uni Jena werden einem via Hofoper die Verstrickungen, Verwirrungen, Verzehrungen, Entbehrungen, Leiden- und Herrschaften direkt ins Herz gepflanzt. Mozart wird durch ein wunderbares Streichorchester (abgesehen von den Flötistinnen und der großen Doppeltrommel) auf dem Silbertablett serviert. Sehr schön. Besonders eine Bratsche...

Die trällernden Protagonisten waren umwerfend. So lass ich mir diese Art Schnulze gerne gefallen. Absolut empfehlenswert!

Elfchen

Von Zweitklässlern kann man lernen, was ein Elfchen ist. Nein, es handelt sich nicht um ein besonders winzig geratenes Fabelwesen mit doofen Ohren, sondern um eine Versform. Eine mit elf Worten in fünf Zeilen, um genau zu sein.

Wie ich meine, bedarf es äußerstes Fingerspitzengefühl für das letzte Wort, das nur allein in der letzten Zeile stehen darf.

Trekkertreffen

Am Wochenende gabs richtig fette Maschinen zu sehen. Beim Schleppertreffen gabs Traktoren jeden Alters und Ausmaßes zu bestaunen. Wen interessiert bei dieser ruckelnd-knatternden Faszination noch der Feinstaub, der durch fein blinkende deckelverkleidete Düsen pfeift? Es war ein Fest routierender Teile, in die frischfrisierte Wiese eingefahrener Reifenprofile, cooler Jungs und ehemaliger sozialistischer Mähdrescherfahrerinnen und Sonnenblumen, die offenbar symbiotisch zu einem ordentlicher Trekker dazugehören. Begeistert!

Mehr Pics und bewegte Bilder gibts hier: Trekkertreffen

Trocken lagern

Als begeisterter Gebrauchsanweisungsleser fallen einem die unmöglichsten Dinge ins Auge. Wie in Dreiteufelsnamen soll ich nur mein Wasser trocken lagern?

Verschwörungsvermutung

Nudeln bei den Putzmitteln, Nudeln im Kartoffelfertigbreiregal, Melonen, unauffällig in Frühstückspops eingebettet und Konservenschnittkäse in der Frischausdemeutertruhe. Ich bin ganz sicher, dass es sich hier um die sichtbaren Auswüchse einer neuerlichen Verschwörung handelt. Andererorts wurde man noch erschreckenderer Beweise fündig- wie etwa einem Joghurt im Knäckebrotständer. Den kann man ja dann wirklich nur noch wegschmeißen.

Was sie wohl wollen? -diese Lebensmittelproduktanarchisten?

Betonkanuhelden

[Quelle: http://www.uni-weimar.de/cms/bild.1385.0.html?bid=275-28532]

Puuh, nicht schlecht. Gemeinsam mit der Uni Leipzig haben die Bauhäusler sämtliche vorderen Plätze sowohl für die Frauen als auch für die Männer belegt. Alle anderen Mannschaften - gar nicht erwähnenswert. Außer vielleicht die, die uns im Hoffnungslauf reingefahren sind. Aber da man den Schnellmörtel wohlweislich dabei hatte, war auch dieses kleine Malheur kein Problem.

Das es bei unseren Damen nur der zweite und nicht der erste Platz war, ist einer rein formalen Sache zu schulden. Die Jury konnte sich über die zu verteilenden Strafpunkte beim Wendemanöver der beteiligten Mannschaften nicht einigen, da sie ob des knappen Ergebnisses (wir hatten die Nase vorn) über die Platzierung entscheiden würden. Die beschlossene Wiederholung brachte Leipzig den verdienten Erfolg. Unsre Männer kamen mit dem 3. Platz davon.

Auf dem Zeltplatz war, den 1000 eingetragenen Teilnehmern plus Besuchern und Fans entsprechend, frenetische Stimmung und an Schlaf nicht zu denken. Alle Achtung und Herzlichen Glückwunsch an unser Team!

Betonkanuregatta

Es ist da. Das Wirgefühl. Das Daumendrücken und das Dranglauben. Morgen ist Betonkanuregatta in Hannover und WIR sind dabei.

Die drei Betonboote der Fakultät Bauingenieurwesen der Bauhaus-Universität Weimar treten am Samstag, den 16. Juni, bei der 11. Deutschen Betonkanu-Regatta in Hannover auf dem Maschsee an.

Alle zwei Jahre veranstaltet die Deutsche Zement- und Betonindustrie eine Betonkanuregatta an wechselnden Schauplätzen. Dieses Jahr nehmen über 100 Mannschaften mit 60 Wettkampf-Kanus und 15 Wasserfahrzeuge der offenen Klasse daran teil. Auch internationale Beteiligungen aus Frankreich und der Schweiz haben zugesagt.
Die Weimarer Kanus haben bei einer Länge von 4,80 m eine Wandstärke von nur 3 bis 5 mm und wiegen nur rund 50 kg. Die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar starten mit drei Betonkanus und sechs Mannschaften (drei Damen-und drei Herrenmannschaften) in der Rennklasse. Dafür haben die Weimarer extra mit dem CVJM Weimar ein Trainingslager mit normalen Kanus trainiert.
[Quelle: http://www.uni-weimar.de/cms/mitteilung.455.0.html?mitteilungid=28163]

Also viel Glück und eine gute Fahrt!

Liebe gefunden III

Da ist sie wieder. Man findet Liebe an Orten, wo man sie nicht vermutet.

Ähnliche Vorkommnisse hier: Fundort Liebe und hiergebLIEBEn

Betonkanutaufe

So, heut gabs mal wieder Betonkanus zu bestaunen. Die diesjährigen Kanus, nach den Bauhäuslern Feininger, Van der Velde und Kandinsky benannt, traten ihre erste Fahrt im Schwanseebad an. Noch ein paar Eindrücke gibts hier.

Zeitgeist

Da kann man mal wieder sehen, wie ich intuitiv auch nur das mache, was sowieso schon alle machen (s. einbeinige Enten am Müggelsee). Allerdings würde ich es nicht gleich übertreiben und einen ganzen Urlaub an einem säuberlich befestigten See statt am Meer verbringen. Vor Massenübertreibungen hat man ja spätestens seit Knut eine regelrecht degenerative Aversion entwickelt.

Schwiegermutterproblematik

...ohne Worte

Berlin Weekend

In Berlin auf dem Hauptbahnhof anzukommen ist schon großartig. In dieser monumentalen Welt, in der sich die dreihunterttausend täglichen Besucher gänzlich verlieren, gewinnt man nur langsam den Überblick. Architektonisch allerdings ein Riesenspaß.

Den Dicken zu erblicken, bedeutet für mich ankommen.

Da bereits sämtliche Leute, ausgerüstet mit einem ganzen Programm an Digicams die Oderberger Brückenbrüstung in Beschlag genommen haben, um das geniale Himmelszimt auf ihre Speicherkarten zu bannen, hab ichs gänzlich gelassen. So lässt dieses Posting leider die Eindrücke vom Spreeufer bei Dämmerung vermissen.

Allerdings sind einbeinige Flügelschläfer und Schwänzchenindiehöhprotzer vor einem Segelbootgezacktem Horizont auch nicht so schlecht.

Das Kauf Dich Glücklich ist immer ein Muss. Diesmal Bananenwaffel mit Schokosoße und gierige Spatzen.

Hautsprüche

Zufällig bin ich mal wieder über etwas aus meiner Teenagerzeit gestolpert. Da gab es diese Kaugummis in Pflastersteinform, die am Anfang synthetisch schmeckten und bald darauf nach nichts. Sie waren in Abziehbildchen mit wichtigen Sinnsprüchen eingewickelt, die man angefeuchtet auf die Haut transferieren konnte. Dieses Mal handelte es sich um einen Liebe ist... Spruch, der in erster Linie auf russisch wiedergibt, sich einander in einem neuen Licht zu sehen. Bin nostalgiert.

Opfer unbekannt

In den frühen Morgenstunden waren auf dem Erfurter Bahnhof die Überbleibsel eines unbekannten Schicksals zu beobachten. Eine stehengelassene Kraftbrühe fristete ihr Dasein im Nimmsmitschacht eines Aufwach- und Kräftigungsautomaten zwischen den Gleisen 1 und 2. Das Schicksal dessen, welcher die letzten Kröten für einen letzterettungkaffee ausgeben wollte, war spürbar gegenwärtig. Überdies vergaß ich den eigenen Groll über den münzschluckenden Fahrkartenautomaten. Es gibt einfach Menschen, denen es viel schlechter ergeht.