Klar fürchtet man sich vor dem, was man nicht kennt. Doch das gute an der Ungewissheit ist die Hoffnung. Deshalb unterlässt man es manchmal lieber, den entscheidenden Schritt zu tun, auch wenn die Zeit reif ist.
Der umgekehrte Aspekt, nämlich das Wissen, kann aber auch zu Angst führen. Das hält dann ebenfalls davon ab, etwas zu tun, da das Ergebnis allzu bekannt ist. So hatte ich als Teenager beim vierten zu ziehenden Backenzahn bereits vorher Angst, obwohl man mich noch nicht angerührt hat. Tiere verlieren ihre Angst vor bekannten Schrecken ein Leben lang nicht.
Die Ansicht, dass man die Angst dadurch verliert, dass man ihr ins Auge blickt und sagt, ich weiß wie du aussiehst, irritiert mich. (es gibt eine Geschichte über Buddha, der zwar zunächst versucht, seine Kinder von der Angst fernzuhalten, sie aber dann, als es nicht mehr gelingt, mit ihr bekannt macht und ihnen so die Angst nimmt). Die Aussage, man könne die Tür, hinter der sich die Angst verbirgt, nur dadurch verschließen, indem man sie vergißt, erscheint annehmbarer.
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