Manchmal nimmt einen das Leben einfach nur mit. Man bewegt sich nur mit im Kreislauf der Dinge, im Getriebe der Welt, im Uhrwerk des Schicksalsberges. Und manchmal eröffnen sich neue Aussichten. Man kann anhalten, Augenblicke einheimsen, sich die Beine vertreten und sich ganz in Ruhe für eine andere Richtung entscheiden. Vielleicht sogar für eine andere Fortbewegungsart. In so einem Moment steht einem alles offen.
So betrachtet handelt es sich um das Gegenteil des Bildes auf einen Zug aufzuspringen. Was für ein gemeiner Aphorismus! Man hat ihn ja einfach immer verpasst -den Zug, den fiesen. Man steht blöd rum und die Züge rasen einem vor der Nase weg. Oder überfahren einen.
Aber so ist das gar nicht -das Leben. Rumstehen geht schon gar nicht. Mitgezerrt wird man. Von der Erdrotation, dem Alter, den Feiertagen, den Umzügen und Hochzeiten. Mitnahmebild ist angesagt!
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Das gezeigte Foto ist in Litauen September 2004 entstanden. (vielen Dank an M.M.) Phosphogipshalden soweit das Auge reicht.
2 comments:
Also hier kann ich keinen Zug verpassen, hier kommt nie einer vorbei. Und die Flüge kommen ständig zu spät, die kann man nur schwer verpassen. Aber beim Bus funktioniert es. Also muss ich den Spruch für mich abändern.
Aber lieber von hinten rote Lichter sehen, als dass sich das Licht am Ende des Tunnels nur als entgegenkommender Zug herausstellt.
Vieleicht bleibt die Welt ja nicht stehen, wenn wir es gerne hätten (und ich glaube das ist das ganze Problem mit ihr), aber manchmal , wenn man genau aufpaßt merkt man, das sie sich ein Stück langsamer dreht.
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