Sobald man aus dem Getümmel der Stadt in den nicht weniger von Tummel befallenen Park eintaucht, wird man ihrer gewahr. Jogger. Überall. Zu jeder Zeit und aus allen Richtungen. Auch wenn es regnet.
Mal abgesehen von diesen Kondensstreifenerzeugern, die selbst im Grünen mit Nummer laufen, kommt einem ab und zu so ein schweißüberschwemmter, ultraroter Kopf mit bläulich fluoreszierender Alarmaura entgegen. Meist mit Winterspeckbacken und Doppelkinnansatz. Nein, Mitleid ist es nicht, was einem dabei durch den Kopf schießt. Es ist Scham. Fremderweise. Wie peinlich. In aller Öffentlichkeit!
Der ultrarote Kopf war heute ich. Das man sich dafür fremdschämt, kenne ich von früher.Schon nach 250 m pulsierte das Blut alarmieren in meinen Schläfen. Den Rachen voller Rotz. Schleim. Ich schlucke. Ich ersticke! Verdammte Zigaretten. Verdammt sei die Sucht. Und wo wir schon mal dabei sind, verdammt sei auch der Winter, die Faulheit, die Pasta gestern Abend. Ich kann unmöglich jetzt schon stehen bleiben. Ich bin praktisch ad hoc schweißüberströmt. Sogar in den Ohren. Alle 5 Sekunden drück ich mal den rechten, mal den linken Ohrstöpsel wieder in den klitschigen Gehörgang. Stress. Ziehen im rechten Nacken. Das Handy schlackert unmöglich in der Jackentasche.
Es gibt gute und weniger gute Tage. Heute ist weniger gut. Ich keuche, schniefe und triefe. Sturzbäche laufen meine linke Stirn herunter. Ins Auge. Tränen. Ich glimpere wütend mit den Augen. Unter dem Vorwand, mir unbedingt die Nase putzen zu müssen, könnte ich kurz mal anhalten und gehen...
Das ist der erste Teil zum Erlebnis Laufen. Wie es weitergeht, erfahrt ihr später.
1 comment:
toll!! bald geht es bestimmt besser. ich schreibe dir bald, ich muss nur noch an ein paar Fronten für Ruhe sorgen. kusskuss
Post a Comment