Diese Woche zwischen Frühlingsanfang und Ostern berichte ich von den Freuden und Qualen des Laufens. Dies ist die Fortsetzung der Teile 1, 2 und 3.
Wenn ich Spaziergänger überhole, versuche ich, das laute Atmen zu lassen. Meist halte ich die Luft an. Das Keuchen ist einfach zu peinlich. Ich nehme Haltung an. Bauch rein. Naja halbwegs. Arme 90° angewinkelt. Parallel zu den Seiten. Zack Zack. Als ich dünner war, hat mir mal ein älterer Herr hinterher gerufen „das sieht gut aus“. Beim Gedanken daran sacke ich ein wenig zusammen und vergesse wieder das regelmäßige Atmen und Schwingen. Ich baue mich damit auf, dass die dünnen Menschen viel länger laufen müssen, um auf den Kalorienumsatz von mir zu kommen. Jedenfalls theoretisch. Dieses eine Mal sind die Naturgesetze gnädig. Die untrainierten und Schweren sind am effektivsten, was Muskelaufbau und Fettverbrennung anbelangt. Theoretisch. Nachher gehe ich gleich in die Kaufhalle und kaufe Salat.
Plötzlich fällt mir ein, dass das Laufen doch auch zur Entspannung beiträgt. Ich werde langsamer, schaue mich verkrampft um. Ja, die Natur. Schön wie eh und je. Ich gebe meiner Natur nach und gehe ein Stück. Um wieder zu Atem zu kommen, ausgiebig die Nase zu putzen, die Hose zwischen den Pobacken hervorzuziehen, falls niemand kuckt, und andere Musik im Handy einzustellen. Es gibt jede Menge zu tun. Jede Pause findet seine Berechtigung. Nicht zu vergessen ist auch das gesunde Wechselspiel zwischen Be- und Entlastung.
Sobald die Atmung wieder regelmäßg ist, ich ausgiebig die allerersten forschen Knospen, die vorgestern garantiert noch nicht da waren, bewundert habe, ich ein letztes Mal diesen elenden Klipser für das Ohrstöpselkabel festgenestelt habe, setze ich mich wieder in Bewegung. Haltung, Schritt und Atmung ganz nach Vorschrift.
Ob ich jemals ankomme, erfahrt ihr demnächst.
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