Welcome to a world full of sun spots! It's about Love, Life, Fairy Tales, Useless Things and a little bit philosophical Thoughts. And 2009 it's a lot about Sydney and Australia.
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Saturday, April 18, 2009

Erwartungen übertroffen


Philippe Djian hat mal geschrieben, dass Frauen verrückt sind. Für einen einzigen Augenblick würden sie alles aufs Spiel setzen. Ich glaube, das ist so.
Vielleicht rechtfertigt das, warum sich Männer so oft nicht einlassen. Mann hat Angst, den Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Ein typisch männlicher Gedanke. Vielleicht der einzig wirkliche Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Die Frauen werden jetzt kontern, sie erwarten doch nichts. Schon gar nicht etwas, was nicht leicht zu erfüllen wäre. Aber sie erwarten viel. Man merkt das an den vielen Forderungen und Vorwürfen. Sie sind typisch weiblich.
Aber die Erwartungen, mit denen sich Männer unter solchen Druck setzen, haben nichts mit denen der Frauen zu tun. Eine Frau hat keine Ahnung, was das für Erwartungen sind. Vielleicht blickt man als Mutter eines Sohnes da besser durch. Vielleicht handelt es sich dabei wirklich um die artefaktische Anforderung an die besondere Stellung des Mannes in der Gesellschaft und in der Familie. Er muss auf alles eine Antwort haben, hundertprozentig zuverlässig sein, VERANTWORTUNGsbewusst, hart im Nehmen und überhaupt ganz allgemein von starker Konstitution.

Aber Frauen sind inzwischen auch stark. Doch sie haben ihr ebenfalls antiquarisches Geburtsrecht schwach zu sein und emotional und launisch, weinerlich, zickig, fordernd, beleidigend, besserwisserisch, berechnend und zerstörerisch keineswegs abgegeben. Das zwingt die Männer auf ihren alten Platz, weil sie mit all dem nichts anfangen können. Und jetzt haben wir, der gender-Bewegung sei dank, sensible, einfühlsame, fühlende, mitteilsame Männer. Sie müssen keinen Bären mehr töten und hoffentlich in keinen Krieg mehr ziehen. Doch sie sehen die einzige Chance, den an sie gestellten Erwartungen zu entgehen, darin, sich auf nichts mehr einzulassen. Schon gar nicht mit der Erfahrung einer enttäuschten Liebe in petto.

Da Frauen so eine Angst, die Erwartungen eines Mannes nicht erfüllen zu können, nicht kennen (Frau bildet sich ein, die einzige Erwartung eines Mannes spielend befriedigen zu können, und selbst das obliegt ihrem Gutdünken), ist es den Männern ihr gutes Recht, diese Angst allen Konsequenzen zum Trotz über Bord zu werfen und sich einzulassen. Wir würden uns wundern, wie Männer und Frauen dann tagtäglich alle Erwartungen übertreffen.

1 comment:

evald said...

hm, also ich finde, viele jungs/ maenner betonen ihre SCHWERE last etwas zu sehr...wirkt auf mich wie eine schattenseite ihrer neuen identitaet und nervt auf dauer!