ikea macht mit diesen Worten Werbung für Weihnachten. Abgesehen vom Weihnachtsfest, das, wie ich finde, ausschließlich für die Vorfreude zu gebrauchen ist, verleiten mich diese Worte zum weiteren Nachdenken. Zunächst bin ich ein absoluter Fan der Nachfreude. Manchmal freue ich mich noch während eines schönen Erlebnisses darauf, dass ich das Erlebte ab jetzt, jetzt, jetzt für mich habe. Wieder eine Geschichte mehr. Schwupps, bin ich wieder reicher. Eigentlich funktioniert so was auch für absurde oder peinliche Geschichten. Dann freue ich mich schon auf den Moment, an dem ich endlich drüber lachen kann... das hört sich jetzt nur nach Vorfreude an. Die Nachfreude hab aber auch, denn es sind doch eher die peinlichen, skurrilen Kopfschüttel-Dubistmireine-Geschichten, die das Leben bunt machen.
Man kann also behaupten, dass die Vorfreude das geringste Problem darstellt. Auch die Nachfreude bekommt man hin, wenn man gut genug auf sich aufpasst. Ich würde meinen, dass die Hauptfreude die größte Schwierigkeit darstellt. Ich ertappe mich dabei, wie ich "die kleinen Freuden des Lebens" dabei ausklammern will. HAUPTfreude- das klingt so großartig, so mächtig, so alles in die Knie zwingend, atemberaubend. Ok, ich kann nicht anders. Lassen wir diese winzigsten Freuden mal beiseite, weil wir uns wahrlich bemühen, aber auch jede zu erhaschen und sie gebührlich zu feiern. Widmen wir uns mal den großen, den ganz tiefen Freuden, die einen nicht nur berühren, sondern regelrecht umklammern, uns schockieren und die Tränen in die Augen treiben. Sowas ist selten und fast zu schade als Weihnachtswunsch.