Welcome to a world full of sun spots! It's about Love, Life, Fairy Tales, Useless Things and a little bit philosophical Thoughts. And 2009 it's a lot about Sydney and Australia.
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Tuesday, November 21, 2006

Gewissen

Das man sich innerhalb einer Liebesbeziehung für das Schicksal des Anderen in einer Weise verantwortlich fühlt, die den Anderen regelrecht unmündig darüber macht, dürfte wohl der grundlegendste Unterschied zu einer Freundschaft sein. Natürlich ist man in viel größerem Maße dazu fähig, den anderen zu verletzen. Das ist klar. Komisch ist allerdings, dass man dazu neigt, zu denken, dass ab sofort des anderen Glück und Unglück nur noch von einem selbst abhängt. In dieser Entmündigung liegt der Trugschluss. Ehrlichkeit voraus-gesetzt, kann man aber durchaus davon ausgehen, dass der andere am besten darüber Bescheid weiß, welche Risiken, Kompromisse und Zugeständnisse er einzugehen bereit ist, ja sogar welcher Grad an Leid ertragbar ist. Es sollte dem Anderen zuzutrauen sein, dass er selbst entscheiden kann, etwas dem anderen zuliebe zu tun. Das sollte man zulassen, und sich nicht aus schlechtem Gewissen dem (zu ?) großen Unbekannten namens Zukunft ganz und gar verschließen, weil man aus dem Bauch heraus nichts garantieren kann. Aber eine Garantie gibt es nie. Zu all den Dingen, die man sich im Zusammenhang mit Liebe wünscht, sollte ab jetzt auch Mut gehören. Aber naja.


Das Foto ist übrigens in Kiew (Dank an M.M.) entstanden. Die kleine Brücke in der Nähe des Dnjepr war über und über mit verknoteten Bändchen und eingeritzten und aufgemalten Liebesschwüren verziert. Leider konnte ich noch nichts näheres über die tiefere Bedeutung der Bändchen herausfinden. Ich komme darauf zurück, sobald ich es hab.

1 comment:

Anonymous said...

Aber Naja!