Welcome to a world full of sun spots! It's about Love, Life, Fairy Tales, Useless Things and a little bit philosophical Thoughts. And 2009 it's a lot about Sydney and Australia.
PS: Here are also some english posts with the label "
please in english". Find out that life is really a box of chocolates!

Monday, March 30, 2009

Schön und Gut III Teil 2

[dies ist eine Fortsetzung von S&G III/1]

„In dieser Studie…“ Sie fing an, konfus in der Zeitung rumzublättern, wobei sich die Seiten immer wieder einrollten. Sie schien gefunden zu haben, was sie suchte, zeigte es ihm aber nicht, sondern klappte die sich verheddernden Seiten wieder zu. „Es ist wirklich alles nur Chemie.“ Bei „wirklich“ überschlug sich ihre Stimme ein wenig. Sie schien verzweifelt. „Sie haben herausgefunden, welche Stoffe, welche Hormone ausgeschüttet werden, wenn man verliebt ist [s.a.]. Und der Grund ist in den ersten paar Sekunden zu suchen.

Der Geruch spielt eine Rolle. Natürlich. Aber gemeint sind vor allem Pheromone, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen. Und die Typfrage - das ist nur etwas Zusammengewürfeltes aus unseren Erfahrungen. Das ist noch nicht mal logisch! Ergründet man, warum man auf einen bestimmten Typ steht, kommt häufig raus, dass man mit diesem Typ nicht mal unbedingt was Positives verbindet, sondern eben nur etwas Bekanntes.“

Sie sah ein bisschen so aus, als müsse sie sich gleich übergeben. So ein Grau, was schon ins Grünliche übergeht, umspielte ihre Nasenflügel. Es war ein heißer Tag und die winzigen Schweißperlen auf ihrer Oberlippe vibrierten leicht.

„Das schlimmste ist, dass man überhaupt nichts dagegen machen kann. Es ist von unserem Unterbewusstsein vorprogrammiert und unser Bewusstsein steht mit verdrehten Füßchen da und zuckt mit den Schultern. Wenn man nur eine Ahnung davon hätte, was richtig und falsch ist oder was gut für einen ist, könnte man sich vielleicht konditionieren. Im Grunde sind wir mit diesen 8 Prozent oder so, die wir von unserem Gehirn nutzen, dermaßen armselig dran. Wir spiegeln uns vor, dass wir die Drähte in der Hand haben. Dass wir, wenn wir wollen, unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können. Aber in Wahrheit hat uns unser Unterbewusstsein oder jedenfalls etwas, dass uns nicht bewusst ist, fest im Griff. Ich fühle mich ohnmächtig und weiß nicht, was das alles soll.“


Ich erinnere mich noch genau an den Blick von Herrn Schön. Er sah sie mit schiefen Kopf und blinzelnden Lidern mitleidig an. Aber in seinen Augen war auch etwas Funkelndes. So als ob er sich darüber freute, ihr gleich etwas wahrhaft tröstendes sagen zu können. Es befriedigte ihn sichtlich, auf Verzweiflung zu treffen, weil er überzeugt war, die Decke parat zu haben, die er heilsam darüber ausbreiten konnte. Er räusperte sich, als wäre es ihm unangenehm, sich bei so einem hochmütigen Gedanken ertappt zu haben.

Fortsetzung folgt...

Monday, March 23, 2009

Schön und Gut III Teil 1


Mit jedem Schlag, den die alten Schienen mit schlecht ineinander übergehenden Stößen verursachten, ruckelte der Wagon heftig und mit ihm die Passagiere. Und im Takt der Schläge und des Ruckens zuckten die Lichter des Tunnels durch die Fenster. Sie kamen kaum gegen die verdreckten Scheiben an. Das Abteil war nicht so voll. Obwohl hier und da noch ein einzelner Sitzplatz frei gewesen wäre, zog ich es vor, zu stehen. Ich genoss es beinahe, hin und hergeschaukelt zu werden. Das Handgelenk in einer der Schlaufen, die für die meisten Leute zu weit oben hängen. Ich ärgerte mich ein wenig, dass dieser Rhythmus durch die Stimme eines vietnamesisch aussehenden, jungen Spundes auf enervierende Weise durchschnitten wurde. Es war, als folge er einem anderen Rhythmus, der für mich allerdings zu fremd war. Er trug sein Haar in der Mitte hochgestylt, wie es jetzt mode ist. Ich besah ihn, oder besser seinen Haarschnitt, genauer. Nach einer Weile bemerkte ich, dass ich in Wahrheit gar nicht ihn wahrnahm. Ich blickte durch ihn hindurch und die Gedanken waren längst abgeschweift. Durch das gleichmäßige Klopfen und Flackern war ich in eine Art Trance geraten, ohne benennen zu können, was mich wirklich beschäftigte.

Jetzt erinnerte ich mich an ein Gespräch, das so nie stattgefunden hat. Es ging um einen Streit. Automatisch huschte mir ein Grinsen übers Gesicht. Er würde es niemals als einen Streit bezeichnen. Im Grunde hatte Herr Schön viel Gutes, ja Gutherziges an sich. Er verabscheute den Gedanken, streitsüchtig oder dominant oder impulsiv zu sein. Am liebsten sah er sich als analytischen, objektiven, kühlen Geist, der etwas sehr wichtiges mitzuteilen hatte. Das er die Anwesenden dabei in Grund und Boden diskutierte, ihre Argumente niederschmetterte, sie vor den Kopf schlug und als besserwisserisch, ja überheblich wahrgenommen wurde, war ihm nicht klar. Er suchte sich aber auch immer Themen aus, die von vorn herein auf leidenschaftliche Empörung stoßen mussten. Es war, als sähe er die menschlichen Schwächen, die kleinen Lügen und Verdrehungen des Alltags und des täglichen Umgangs und das Zurechtrücken von Auffassungen und Wahrheiten ganz klar vor sich. So als stieße er mit seinem Blick mit schwindelerregender Präzision direkt auf einen wunden Punkt.

Deshalb ging man ihm gewöhnlich aus dem Weg. Jedenfalls dachte ich das. Er machte immer einen verlorenen Eindruck und war meist allein unterwegs. Die einzige, die ihm standhielt und bei ihm blieb und bei dem, was er zu sagen hatte, war Frau Gut. Mir war nicht ganz klar, was er an ihr fand. Ich war aber überzeugt, dass es nicht daran lag, dass sie die einzige war, die an ihm festhielt und auch nicht ihre offene Hochachtung vor ihm. Ich glaube, ihn berührte ihr Mitgefühl. Vielleicht auch ihre stoische Geduld. Wahrscheinlich war auch ein Grund, dass er immer die Möglichkeit hatte, zu ihr durchzudringen. Er fand seine Worte gut bei ihr aufgehoben. Eine schöne Art von Sicherheit, wie ich finde. Er nahm ihr das häufige Lächeln, das immer ihre Lippen umspielte, wenn er sich in Rage redete, aus irgendeinem Grund nicht krumm.Warum ich mich gerade jetzt an diese eine Begebenheit erinnere, ist mir schleierhaft. Warum es wichtig ist, zu wissen, wozu die Liebe gut ist, ebenfalls. Sei es drum.

Sie kam mit einer zusammengerollerten Zeitschrift in der Hand auf ihn zu und meinte, sie hätte jetzt einiges kapiert. ...

Fortsetzung folgt.

Thursday, March 19, 2009

Slumdog Millionaire


Gestern war ich in der Vorpremiere von Slumdog Millionare. Ich sag nur:

UNGEWOHNT * MITREIßEND * UNBEDINGT ANSEHEN!

Yesterday I saw Slumdog Millionare in the pre-premiere. I just say: UNUSUAL, STIRRING, MUST SEE!

Wednesday, March 18, 2009

Song about your life



Today I joined a quiz on facebook. The question was to find out the song what illustrates your life. I think, it's a good way to describe your mood with a song. My result was "I still standing" from Elton John. I think this works in generally in my life. Another answer could be "Am Tisch" from Kettcar for such moments in my past. "All the pretty faces" from The Killers was my earworm at the last weekend.
Tell me which song illustrates your life at the moment!

Tuesday, March 17, 2009

Warum hier entlang? - Why this way?


"Männer sehen alles in einer Kiste, Frauen in einem runden Raum." [Elizabethtown] Manche sehen ihre Lebensabschnitte als Straßen und Wege, manche als Landschaften mit Bergen und Tälern. Meist sieht es so aus, als wandern wir auf einem Lichtstrahl, der von Beamern produziert wird, die hinter uns in der Vergangenheit stehen. Dort wird der Film gemacht, den wir momentan durchleben. Und auf dem Weg liegen einige wenige, große, runde Pakete. Sie beinhalten die Dinge, die voll und ganz abgeschlossen sind, die seltenen Filme, durch die man bis zum Schluss gegangen ist.

Da es sich bei SUNFLECKR immer mal ums Zeiterfassen dreht, gibts ab jetzt das Label ZEITanalysen.

Buchtipps zur Zeitproblematik: Peter Hoeg "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels", Michael Ende "Momo", Elisabeth Shaw "Der scheue Schneck", wikipedia "Philosophie der Zeit"

Monday, March 16, 2009

The Killers -müde in Berlin


Diesmal äußerst routiniert. The Killers in Berlin. Weder der Funke noch der Sänger wollte springen, wie man es von der Sams-Town-Tour [pics] kannte. Ein 90-Minuten-Paket zum Mitnehmen und schönreden. Vielleicht auch einfach müde nach sage und schreibe 29 Auftritten vorher.


Die ein Hochziehen von Brauen auslösende Frage "Are we Human or are we Dancer" in dem Song Human kann mit dem Zitat des amerikanischen Schriftstellers Hunter S. Thompson "We're raising a generation of dancers" geklärt werden [Berliner Morgenpost, 24.11.08]. Thomson schrieb für das Magazin Rolling Stone. Dem haben wir auch "Fear and Loathing in Las Vegas" mit Johnny Depp zu verdanken. Außerdem hat er ganz schön gegen G. W. Bush rumgemotzt.
Brandon Flowers, der Killerssänger, bezieht sich auf die Frage nach den Mitläufern. Sieht man sich als Marionette, macht es auch Sinn, die Fäden zu durchschneiden und auf die Knie zu fallen, wenn sie durchschnitten sind.

Also ist Hutziehen angesagt. Vor dieser Mammuttour, dem Klang, dem Beat, vor Plastikpalmen auf der Bühne, Funkelbuchstaben, garantiertem Papierschnipselregen, vor der Schönheit von Worten, gesellschaftlicher Verantwortung und vor einer Band, die Hits macht, obwohl sie keine Liebeslieder sind.

Wednesday, March 11, 2009

Schön und Gut II



Ein Zug rauschte pfeifend vorbei. Die Leute quetschten und rempelten, nur ihr nächstes Ziel im Auge. Nur um zum nächsten Bahnsteig zu gelangen und um dann doch noch 10 min stehend und frierend warten zu müssen. Geschaukelt und durchgeschüttelt von anderen drängenden Leuten. Es herrschte ein unerträglicher Lärmpegel. Vervielfacht zurückgeworfen und verfremdet durch die kathedrale Decke des Sackbahnhofes. Ein bizarres Geflecht aus Stahlträgern, Stockwerken fulminanter Einkaufspassagen und vom Schmutz undurchsichtigem Glas. Ich stand ganz still. Wie unter einer Glocke und schnappte nach Gesprächsfetzen und Bildern. Eine Mutter zog ihr schreiendes Kind heftig am Arm. Eine lärmende, nach Bier und Zugklo stinkende Meute Halbwüchsiger zog brüllend und wild gestikulierend vorbei. Plötzlich flog meine Aufmerksamkeit weg von dem Getöse und landete bei zwei Gestalten, die sich schräg hinter mir gedämpft unterhielten. Ihr Ton klang vertraut. Es waren Frau Gut und Herr Schön. Beide waren in dunkle weite Lodenmäntel eingehüllt und trugen breitkrempige Filzhüte. Von einem tropfte unablässig tauender Schnee, der sich in der Krempe angesammelt hatte. Sie erweckten nicht den Eindruck, als wollten sie irgendwohin.
Die Ohren sperrangelweit auf, erhaschte ich einen Gesprächsfetzen. „… nein, nein! Das ist es nicht! Du bist so darauf fixiert, den Moment einzufangen und ihn hübsch einzutüten. Das machst du nur, damit du ihn in deiner Zukunft beim Zurückblicken wiedererkennst.“ Frau Gut schmollte: „Ja und? Das ist es ja gerade. Bewusst leben heißt, dass Jetzt so zu konservieren, dass man sich länger daran erfreuen kann.“ Ein Zug fuhr ein und verschluckte jede Möglichkeit, weiter zuzuhören.
Ich versuchte so unauffällig wie möglich einen Schritt nach hinten zu machen. Und noch einen. „… du sammelst Erinnerungen! ...“ Und noch einen klitzekleinen Schritt… „Hey!“ Ich hatte Herrn Schön angerempelt. Ich murmelte eine Entschuldigung und tat so als wäre ich von der vorbeiströmenden Menge geschupst worden. Doch Herr Schön achtete schon nicht mehr auf mich.
„Frau Gut! Es kann nicht sein,…“ Er betonte jedes einzelne Wort. „… dass sie den Augenblick nur dazu benutzen, um ihn einzufrieren. Sie verbringen das Hier und Jetzt damit an ihre Vergangenheit in ihrer Zukunft zu denken. Einfrieren ist nicht erleben.“ Er schien sehr zufrieden mit sich, etwas so schön auf den Punkt gebracht zu haben. Frau Gut protestierte halbherzig, doch mir schien, dass es ihr mehr um ihre Ehre ging, sie es aber schon so gut wie eingesehen hat. „Ja aber, wenn ich mich darauf konzentriere, mir den Augenblick einzuprägen, mache ich ihn mir doch bewusst. Ansonsten fliegt er einfach vorbei und ist für immer verloren.“ „Ja, ja, Frau Gut, und wenn sie mal alt und klapprig sind, stellen sie sich eine schöne frisch aufgebrühte Tasse Tee auf ihr antiquares Nähmaschinentischchen, schlagen die alten Beine übereinander, sofern sie die fortgeschrittene Osteoporose nicht davon abhält und blättern gemütlich im Fotoalbum ihrer Augenblicke.“ Frau Gut konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ich konnte sie zwar nicht sehen, hörte es ihrer Stimme aber an. „Eigentlich hatte ich mir das ungefähr so vorgestellt, ja. Wieso auch nicht?“ „Wieso nicht?“ Herr Schön nahm sich einen Moment, um seine Ungeduld zu zügeln. Er zeigte deutliche Anzeichen, sich in was reinzusteigern. „Sie leben am Leben vorbei! Sie kucken sich ihr Leben auf einer Leinwand an! Hören sie,…“ Er atmete hörbar aus. „In Wahrheit klammern sie sich an den Wunsch, die Augenblicke festhalten zu können. Sie verlängern zu können. Wenn sie sich aber die Endlichkeit aller Dinge bewusst machen, sie ganz und gar anerkennen, dann fühlen sie den wahren Wert des Augenblicks. DAS bedeutet Hiersein.“ „Der Wert liegt in seiner Vergänglichkeit“ wiederholte Frau Gut nachdenklich.

Monday, March 9, 2009

Egon

Ist es zu verrückt, mit einem künstlichen Ding über Liebe zu sprechen? Auf jeden Fall ist es lustig. Egon ist ein virtueller Chatpartner, mit dem man Englisch reden kann. Er hat keine Ahnung wo und wie er geboren wurde. Er behauptet, sich keine Sorgen machen zu können, da er keine Gefühle hat, kann sich aber füßchentrampelnd freuen und Yippee juchzen. Am Ende unseres "Gespräches" meinte er: "See you later. Is that among the best things you can say?" Good guy!

Worüber würdest du mit Egon sprechen?

Thursday, March 5, 2009

bedingen


Wer musste denn hier heulen? Keiner? Ach du. Herzlichen Glückwunsch. Das ist prima. Sieh mal zu, dass du dieses Türchen im Auge behältst und halte es offen! An einem anderen Tag spazieren da auch die Dinge hinein, die dich haltlos zum Lachen bringen.

Monday, March 2, 2009

Schwellenwerte



..."sind wir alle gleich, ... nur weil alle gleich verstehen, dass wir das gleiche sehen?" [Kettcar, Geringfügig befristet raus]

Das wir nicht alle ein Brei sind, nicht eins werden in der Verbindung dessen, was allen gemein ist, liegt an den inneren Grenzen. Vernunft, Geschmack, Bereitschaft, Wohlwollen, Antipatie, Vorurteil stellen regelrechte Bollwerke dar. Vielleicht ist das notwendig, um uns voneinander abzugrenzen. So machen unsere Grenzen uns viel mehr zu dem, was wir sind, als das, was uns ausfüllt.