Welcome to a world full of sun spots! It's about Love, Life, Fairy Tales, Useless Things and a little bit philosophical Thoughts. And 2009 it's a lot about Sydney and Australia.
PS: Here are also some english posts with the label "
please in english". Find out that life is really a box of chocolates!

Wednesday, February 25, 2009

zusammenreißen


"...Und es sah wirklich so aus
Als ob man die Wahl hat
Zwischen raus aus allem
Nicht mehr können
Und reiß dich endlich zusammen"

[Kettcar, Sylt, Würde]



Man fragt sich, was der gegen die Elefantenhaut gesprochene gute Rat "Reiß dich zusammen" eigentlich bedeuten soll.

Tuesday, February 17, 2009

Erinnerrinnen

"Wenn wir uns mal verlieren, musst du ganz still stehen bleiben. Wie soll ich dich sonst wiederfinden?" [My Blueberry Nights]

Friday, February 13, 2009

Schön und Gut


Als der Mond längst die Sonne überholt hat und sie gerade mit einem knatternden Ploppen hinter den Weltberg plumpste, gewahr ich ein Geräusch. Nächtliche Stimmen flüsternd im Plauderton. Durch das Säuseln und Aneinanderrascheln der Halme, ob Gras oder Schilf vermag ich nicht zu sagen, und dem Patschen der kleinen Tautropfen, die durch das nächtliche Spiel der Käferchen auseinanderstoben, war das Gespräch kaum hörbar. Ich strengte mich an, und die Dunkelheit half mir dabei, und lauschte.

„Frau Gut,“ sagte eine gedämpfte Stimme. Es schien erst, als klänge sie aufgebracht. Doch die Worte flossen bedächtig am Boden zwischen den Halmen entlang. „wenn es nun tatsächlich so ist, dass Wahrheit gleich Wahrnehmung ist, dann ist es auch nur eine Wahrnehmung, in die wir uns verlieben…“

„Ja aber dann hat es herzlich wenig mit einem selbst zu tun“ unterbrach ihn Frau Gut mit leicht übergeschlagendem Tonfall, „wenn sich jemand in uns verliebt. Und ebensowenig mit demjenigen, in den wir uns verlieben. Aber ich stimme ihnen zu, Herr Schön. Ich stimme ihnen zu.“

„Ja am meisten hat es mit demjenigen zu tun, der sich verliebt“, murmelte Herr Schön.

Nach einer ganzen Weile grüblerischen Schweigens meinte Frau Gut: „Dann kann man also gar nichts machen, damit sich jemand in einen verliebt.“

„Nein aber“, entgegnete Herr Schön „es nimmt einem auch eine ziemliche Last ab. Schließlich hat sogar die eigene Wahrnehmung meist recht wenig mit dem zu tun, wer man wirklich ist. Meist hat es viel mehr damit zu tun, wer man sein will.“ Er richtete sich gerade auf und erstmals war er als ein dunkler Schatten am flachen Horizont erkennbar und fuhr fort. Er war lauter geworden: „Wenn man es so sieht, ist es nur natürlich, dass man wenig dagegen ausrichten kann, wie einen der andere wahrnimmt. Es hat wenig mit der eigenen Wahrnehmung zu tun.“

Wieder nach einer langen Pause, der Nachtkönig hatte inzwischen seinen purblauen Mantel gänzlich über die schlafende Landschaft gelegt, erwiderte Frau Gut: „In wen wir uns verlieben, hat dann viel mehr mit uns selbst zu tun, als man gemeinhin denkt. Und wenn man verliebt ist, vergisst man das völlig.“



Viel später erfuhr ich, dass die Knisknaddelfreunde Herr Schön und Frau Gut im Traum einer grau bemalten Elefantenkuh begegnet sind. Sie hat ihnen von einer merkwürdigen Seite namens SUNFLECKR erzählt und sich besonders übers den Eintrag „Knowledge Frame“ erstaunt.

Thursday, February 12, 2009

Paybackleben


Machmal, ganz in die Ecke gedrängt, erscheint es so, als ginge es nur um Punkte sammeln und Punkte verlieren. Doch nie geht die Rechnung auf, weil jeder seine eigene Währung hat und weil es partout nichts zu kaufen gibt.

Es muss einfach mehr dahinter stecken als gut und schlecht, richtig und falsch. Schließlich sind da Wege und Zeiten und Begegnungen und das Wechselspiel von Klarheit und Furcht. Ohne eingebauten Autofocus bleibt einem immer noch das Ertasten des Momentanen. Ob es nun gerade eine Kathedrale ist oder nur die besagte Ecke.

Dazu ein Song von Kettcar: "Geringfügig, befristet, raus" (Sylt, 2008)

Wednesday, February 11, 2009

Bäckerspatzen


Morgens Spatzen in der offenen Bäckertür. Auf der Suche nach Brotkrumen. Wohlwissend, sich den Fluchtweg offen zu halten.

Thursday, February 5, 2009

Rekapitulation

Zu Ehren einer schönen Tradition bei SUNFLECKR, schwelge ich in Erinnerungen an die Tage in Wien. Dort habe ich beim Schlendern durch die Straßen den zweiten Spruch, der jemals die Seitenleiste zierte, im Dezember 2006 aufgegabelt . Erst bei einer Suche im Netz, bin ich wieder über den Schaukasten gestolpert.
Der Spruch "Es schneit, die Katze schläft" ist von Iris Andraschek. Der Schaukasten gehörte zu einem Kunstprojekt namens "sinnvoll" und wurde vom 01.12.06 bis 31.01.07 ausgestellt. Mehr dazu: info@sinnvoll.at

Alle 48 bisherigen sunwords gibts hier: ex sporadic sunwords

vom Quirlen des Milchozeans


Eines Tages unterbrachen die Götter und die Titanen ihren ewigen Krieg. Das war in den ersten Welttagen. Sie wollten das Elixier der Unsterblichkeit zurückgewinnen, das neben etlichen anderen Kostbarkeiten in der großen Flut verlorenging. Dazu beschlossen sie, die kosmische See zu quirlen. Doch weil die Küchengeräte erst sehr viel später erfunden wurden, benutzten sie den Berg Meru als Quirl. Wie jeder weiß, hockt er als Dreh- und Angelpunkt der Welt auf dem Rücken einer Schildkröte. An der Spitze sorgt Vishnu für Stabilität, indem er nicht loslässt.


Dann wanden sie die kosmische Schlange Vasuki um den Berg und zogen abwechseln mal zur einen, mal zur anderen Seite, so dass sich der Berg immer und immer wieder um seine eigene Achse drehte. Nach Jahrtausendelanger Wirkung der Thixotropie verfestigte sich das Milchmeer (wahrscheinlich war ihm einfach nur schlecht, oder es war schlecht, oder sie hatten Quark hergestellt oder Butter). Aus dieser Butter stiegen nun 13 Gestalten hervor. Die erste war der goldene Sonnenvogel Garuda, welcher der Butter den Rest gab. Dann kam der milchweiße Elefant Airavata. Aus ihm haben die Inder später, wahrscheinlich nach dem Stille-Post-Prinzip, den beliebten elefantenköpfigen Ganesha-Gott gemacht. Dann kam gleich der Arzt. Lehrer der Ayruveda genannt. Der hielt nun wieder den Mond in seiner allzu großen Pranke. In ihm war das Elexier der Untersterblichkeit.

(nach einer wahren Überlieferung, die sowohl im Hinduismus als auch Buddhismus zu finden ist. Relativ frei wiedergegeben von Sunsayler)

Tuesday, February 3, 2009

Betty Blue

Meine Beziehung zu Betty ist schon eine sehr alte. Schon ein bißchen angeschrundet, die Ecken rund und weich. Inzwischen kenne ich sie so lange, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wie es ohne sie war. Wer ich ohne sie war.
Ziemlich unspektakulär habe ich sie eines Tages auf dem Dachboden aufgetrieben. Sie lag in einer Kiste und ich war 17 oder 18. Ich erinnere mich immer noch an das Gefühl der ersten Seiten. Es hat mich schlichtweg umgehauen.

Seither habe ich alle von Philippe Djian gelesen. Insgesamt gesehen ist Betty gar nicht mal das beste. Bei "Verraten und verkauft" habe ich das erste Mal in meinem Leben beim Lesen ununterbrochen laut gelacht. "Heißer Herbst" hat mich in einer dunkelblauen Woge der Traurigkeit hinweggespült, von der ich mich 2 1/2 Monate nicht erholen konnte. Aber sie war der Anfang. Für ein Lebensgefühl. Für ein Chili bei 40 °C im Schatten, während der Schweiß in Strömen läuft und man rittlings auf einem Schoß sitzt.

Monday, February 2, 2009

Shivaree



And it's hard to think
When everything's red and pink
It's hard to eat
When everything's sweet

[Shivaree: "John 2/14", Rough Dreams]


Shivaree ist ein alter Brauch in den Südstaaten der USA, bei dem die Freunde eines frisch verheirateten Ehepaares in der Hochzeitsnacht singen und auf Kochtöpfen lärmen, bis sie auf ein Getränk ins Haus eingeladen werden.

Sunday, February 1, 2009

Schneefrau



Yuki Onna ist eine japanische Fabelfigur, die den Winter versinnbildlicht. Sie erscheint als große, schöne Frau mit langem Haar. Ihre Haut ist außergewöhnlich blass oder gar durchsichtig. Sie benutzt ihren eisigen Atem, um frostbedeckte Leichen zurückzulassen...

So ist der Winter wohl immer sowohl romantisch als auch grausam.
Assoziationen: Frl. Smilla, Frau Holle, Väterchen Frost


Um der Phantasie die gebührende Aufmerksamkeit zu zollen, ist dies der erste Post einer neuen Sunfleckr-Reihe über Fabelwesen.

Intuition und Weisheit


Ehrlich gesagt hat es mich im ersten Moment irritiert, dass dem Geist oder Kopf u.a. die Intuition zugesprochen wird und die Weisheit im Solarplexus, sprich Bauch, zu finden ist. Sehr interessante, kluge Sichtweise.
Zu finden sind solche Anschauungen z.B. beim Yoga und im Hinduismus.